Freie Gegend über der französischen Grenze, von einer Anhöhe begrenzt, über welche die Ritter und später von der entgegen gesetzten Seite die Mauren herabkommen. Es ist Morgen.
So laßt uns denn, da wir gefahrlos nun
[N. 8a - Rezitativ, Marsch (mit Melodram) und Ensemble]
Beschlossen ist's, ich löse seine Ketten!
Verwegene! Was führt euch hierher?
Gemach im Schlosse des Maurenfürsten Boland zu Agrimore, nach Art eines Zeltes, mit einem Vorhange geschlossen.
Wo schweift er wieder, der verlorne Blick
Birg deinen Schmerz, es naht der Vater!
Ein Franke, sagst du? und wo habt ihr ihn gefunden?
Gesandte nahn vom Lager, Herr, der Franken
(Der Vorhang der Zelt-Hinterwand wird geöffnet. Maurisch Volk, Krieger, Priester, Mädchen usw. nahen im feierlichen Zuge, ihnen folgen Roland, Ogier, Olivier, Gui, Richard, Gerard und die übrigen Ritter der Gesandtscbaft. Für den Fürsten wird ein praktikabler Thronhimmel gebracht, weleben er besteigt; die Führer seines Heeres umgeben ihn. Florinda bedeckt sich mit ihrem Schleier und bleibt auf den Stufen des Baldachins. Während des folgenden Chores erkennen die Ritter Eginhard, umarmen ihn und geben ihre Freude zu erkennen, indem sie ihn in ihre Mitte nehmen. Eginhard scheint anfangs erfreut, dann sinkt er aber in Trübsinn zurück. Die Ritter reihen sich mit ihren Insignien vor dem Throne.)
Uns sendet Karl, mein Herr, der Franken König
So ist er's denn! Doch wie muss ich ihn finden!
Gemach in einem festen Turme, mit einer starken eisernen Türe verschlossen. Einige Stufen führen zu Öffnung, in Form eines Fensters, welches mit einem Gitter versehen ist. Das Gemach wird dem von Schimmer einer Lampe erhellt. Einbrechende Nacht.
So enden sie, des Ruhmes schöne Tage!
[N. 15a - Melodram, Rezitativ und Ensemble]
Laßt sie, schon ist sie wieder sich bewusst
Nun fasset euch, gemessen ist die Frist
[N. 17a - Finale II - Terzett und Chor]
Schützt ihn, ihr ew'gen Mächte!